DER NEWSLETTER DER EVANGELISCHEN GEMEINDE DEUTSCHER SPRACHE IN THAILAND 20 (2020)
Liebe Gemeindemitglieder,
liebe Interessierte und Freunde und Freundinnen unserer Gemeinde!
Andacht aus Bangkok zum Palmsonntag am 5. April 2020
Ich freue mich, Ihnen eine Videoandacht der evangelischen Auslandsgemeinde Thailand zum morgigen Palmsonntag zu schicken. Mit der Videoandacht aus Bangkok lade ich Sie in nah und fern zu einem Gebet und einer Zeit der Stille ein, in der wir miteinander verbunden sind.
Mein herzlicher Dank gilt Ihnen für die breite positive Resonanz zur ersten Videoandacht vom vergangenen Sonntag.
Mein besonderer Dank gilt heute Florian Nusch aus unserer Gemeinde, der die Videoaufnahmen der aktuellen Andacht übernommen hat und mich großartig dabei unterstützt.
Ich bin interessiert an Ihren Rückmeldungen zu diesem Andachts- und Gottesdienstformat für unsere Gemeinde. Was gefällt Ihnen daran, was nicht? Schreiben Sie mir, was Sie gut finden, und schreiben Sie mir Anregungen für Dinge, die verbessert und anders gemacht werden können. Ich freue mich auf Ihre Reaktionen an Pfr. Carsten Körber
Seien Sie gut behütet und gesegnet und passen Sie gut auf sich auf.
Herzliche Grüße
Carsten Körber
Mein Kollege und EKD-Auslandspfarrer Michael Jäger aus Bozen in Norditalien hat ganz persönliche Eindrücke in Zeiten von Corona in einer Klage zum Ausdruck gebracht. Seine Worte und Gedanken stehen als Gebet und Klage über diesem Newsletter zum Palmsonntag.
Corona-Klage
Nein, mir geht manches jetzt einfach viel zu schnell. Einen Sinn in dieser Pandemie erkennen, die über Nacht vor die Füße gekippte Zeit als Geschenk ansehen, das ja Ausweichen-können auf soziale Netzwerke … Es klebt einfach noch zu sehr an mir dran, was gerade massenweise verloren geht, vieles davon unwiederbringlich. Uns selbst als Familie geht es soweit gut. Wir können nicht klagen. Sind gesund, haben einander, genug zu essen und eine Wohnung mit ausreichend Ecken für geordneten Rückzug. Aber schon eine Etage unter uns. Menschen weit im Risiko-Alter, verunsichert und lebensbedroht – und die eigenen Kinder und Enkel, Nichten und Neffen und alle andern, die dagegen in den Arm nehmen wollten, müssen sich fernhalten. Noch eine Etage weiter tiefer. Ein Notschlafquartier für eine junge Frau, die niemand mehr aufnehmen darf, außer der Straße natürlich, die dürfte schon. Eine Küche, in der sich mittlerweile 6 Menschen unterschiedlichster Nationalität den Herd teilen und ein wenig Gesellschaft. Am andern Ende des Gangs das Zimmer des Pfarrers. Aber es nimmt außer mir fast niemand mehr Platz. Nun ist auch noch die Sekretärin bis auf Abruf ins homeoffice. Telefonieren hingegen geht gut, Mails, whatsapp auch. So lässt sich Ratlosigkeit austauschen. Kann die Hochzeit im Mai stattfinden? Viele wären es gewesen. Alles gut getaktet, organisiert und vorbesprochen. Eines dieser Paare hat mich unmittelbar nach meinem Dienstantritt in Bozen um den Termin gebeten, schon im September 2017! Und jetzt, nach fast 3 Jahren Vorfreude? Trotz aller Tragik fast schon ein Luxusproblem im Vergleich zu denen, die in den Spitälern mit oder für das Leben kämpfen und sich dabei beherzt überfordern.
Erstaunlich, dass es doch immer nur diese unattraktive, langweilige Disziplin ist, die es mal wieder richten soll. Großes schaffen, wie etwa eine ganze Nation retten. Diszipliniert zu Hause bleiben. Es ist arg wenig geworden, das noch Sinn und Bestätigung vermittelt. Da brauche ich zusätzlich fast schon die Menschen, denen ich die Kirchentür zum Schlafplatz öffnen kann, genau so, wie sie meine Schlüsselgewalt, oder Dienste. Ich kann was tun! Ich kann Matratzen schleppen, eine Dusche anstellen, Wasser für einen heißen Tee kochen lassen und in dankbare Gesichter schauen, dass es einen reißen könnte.
So, eigentlich genug für jetzt. Das meiste ist rausgekommen. Nur dass ich noch nicht auf Gott verweisen konnte, nicht einmal auf das Gebet oder einen Bibelvers, die sonst spätestens jetzt ins Spiel kommen sollten. Es ginge mir zu schnell. Ich fürchte, all das Beklagte könnte durch ein Mut machendes Bibelwort oder sonst was nur erstickt werden. Oder Choräle singen in der leeren Kirche? Na, ich weiß nicht. Kommt mir einfach nicht in den Sinn. Mir fällt nur das um den Hals gehängte Kreuz unseres jüngsten Kirchenvorraum-Schläfers auf. Etwa 30 Jahre alt, wie auch der Herr selbst, seinerzeit. Der leidende Gottessohn um einen Mann aus dem Iran gebunden. Oder besser: mit ihm verbunden? Ich ertappe mich dabei, wie ich bei ihm immer wieder dort hin schaue, während ich ihm etwa an der Rückseite des Altars unserer Christuskirche die Steckdose zeige.
Michael Jäger
Alle evangelischen deutschsprachigen Gottesdienste
sind zur Zeit bis auf Weiteres abgesagt.
Gemeindehaus Bangkok und Begegnungszentrum in Pattaya
bis auf Weiteres geschlossen!
Wegen der Covid-19-Notlage sind bis auf Weiteres alle Gottesdienste abgesagt und das Gemeindehaus Bangkok und das Begegnungszentrum in Pattaya geschlossen Die thailändische Regierung hat strenge Maßnahmen zur Kontaktsperre, einem Versammlungsverbot in der Öffentlichkeit und zur Schließung zahlreicher öffentlicher Einrichtungen angeordnet.
Selbstverständlich ist Pfr.Körber für Sie jederzeit über Telefon 06 4306 4746 oder E-Mail zu erreichen. Bitte melden Sie sich – auch wenn Sie einfach nur mal reden wollen. Ich habe zwei Ohren!
Zwei neue Kirchengemeinderäte
Peter Hirsekorn
Sawasdi Khrab liebe Gemeindemitglieder, mein Name ist Peter Hirsekorn, Jahrgang 1957 und nach kaufmännischer Lehre und Abitur am Staatlichen Abendgymnasium Hamburg habe ich Neuere Geschichte, Politische Wissenschaften und Anglistik an der FU Berlin und den USA studiert. Nach dem Studium war ich über 25 Jahre in der IT-Industrie in Deutschland, Frankreich, Spanien, USA und Singapur tätig. Ich kenne Thailand ueber 35 Jahre, bin seit 26 Jahren verheiratet und mit meiner Frau Thewee vor drei Jahren ausgewandert. Im Auftrag des Kirchengemeinderates leite ich als Geschaeftsfuehrer unser Begegnungszentrum in Pattaya. Dort heissen wir alle Menschen ungeachtet ihrer religioesen, spirituellen, politischen oder sexuellen Orientierung herzlich willkommen und bieten ihnen einen Ort der Begegnung, der gemeinsamen Aktivitaet aber auch der Hilfe und des Trostes. Bestaendiger Antrieb und Motivation bei der Bewaeltigung der zahlreichen Aufgaben ist uns dabei ein Wort von Dietrich Bonhoeffer: „Kirche ist nur dann Kirche, wenn sie fuer die Menschen da ist.“ In diesem Sinne, ora et labora.
Michael Wagner
Hallo liebe Gemeinde, als neuer (kooptierter) Kirchengemeinderat moechte ich mich kurz bei Euch vorstellen. Mein Name ist Michael Wagner, ich bin 54 Jahre alt und lebe seit einem Jahr in Bangkok. Davor war ich mehr als 20 Jahre in Chile ansaessig und habe dort aktiv in der evangelischen Gemeinde in Santiago mitgearbeitet. 11 Jahre lang war ich dort KGV-Vorsitzender. Diese Erfahrung moechte ich hier im KGV einbringen und freue mich auf die Mitarbeit. Mein Berufsleben ist mit der Planung und Entwicklung von Wasserkraftwerken ausgefuellt, ich leite Projekte die in ganz Suedostasien verteilt sind. Ich habe 3 Kinder, Jonas (24) und Sofia (20) haben bereits das Elternhaus verlassen und studieren. Elias (16) lebt mit meiner Frau in Ulm in Deutschland, die leider nicht mit nach Thailand kommen wollte. Aber ich besuche sie so oft es eben geht. Ich freue mich schon darauf wenn wir uns wieder im Gottesdienst persoenlich wiedersehen / kennenlernen koennen.
Dank an Silvia Ricanek und Tim Bierig
Die ehemaligen Kirchengemeinderäte Silvia Ricanek und Tim Bierig waren von Ihren Ämtern in der Gemeinde zurückgetreten. Silvia ist im Herbst des letzten Jahres mit ihrer Familie nach Japan umgezogen. Wir wünschen Euch eine gesegnete Zeit in Japan. Tim wird sich in Zukunft über längere Zeitphasen in Deutschland aufhalten. Auch Dir, Tim, viel Freude und Gottes Segen bei Deinen neuen Projekten!
Wir danken beiden für ihre engagierte und verantwortungsvolle Mitarbeit. Silvia danke ich insbesondere für ihre intensive Familienarbeit und ihre Mitwirkung in besonderen Gottesdiensten mit der Querflöte. Tim danke ich für seine umsichtige und klare Führung der Gemeinde als „Finanzminister“. Seid behütet und gesegnet. Ihr seid jederzeit in unserer Gemeinde herzlich willkommen.
Wir freuen uns über den Kontakt mit Euch über Kontinente und Ländergrenzen hinweg! Khop khun khrap!